Bergkittel

 

Bergmännische Arbeitskleidung

 

Von der Arbeitskleidung zur Festkleidung

 

Zu  Beginn war der Bergkittel eine an die schwere bergmännische Arbeit angepasste Arbeitskleidung. Dies war ein Kittel mit einer Kapuze, welche aus ungefärbtem Leinen besteht. Eingeführt wurde diese erstmals im 17 Jahrhundert in den deutschen Bergbaugebieten.

Eine genauere Regelung über für den Stoff, den Schnitt und die Funktion wurde ab 1719 in der sächsischen Kleiderordnung festgelegt. Die neue Bergmannskleidung wurde der Öffentlichkeit beim Saturnfest im Jahre 1719 vorgestellt. Dies war eine Feierlichkeit zur Vermählung von Kurprinzen Friedrich August II mit der Kaisertochter Maria Josepha von Österreich. Den Bergkittel, so wie wir ihn heute kennen, wurde in Österreich in der „Verordnung des Ackerbauministeriums“ festgehalten.

Aus der historischen Arbeitstätigkeiten und den verschiedenen Arbeitsabläufen im Bergwerk hat jedes Uniformelement einen symbolischen Charakter.

Der Bergkittel ist eine Jacke aus schwarzem Tuch und vorne durch neun vergoldete Knöpfe geschlossen. Zur Erinnerung an die heilige Barbara werden die obersten drei Knöpfe offen getragen. Dies symbolisiert die drei Fenster in dem Turm, in dem sie eingesperrt war. Diese drei Fenster stehen für die heilige Dreifaltigkeit und bedeuten Glaube, Hoffnung und Liebe. Die goldenen Knöpfe, welche das Schlägel und Eisen Wappen eingeformt haben, symbolisieren die Sonne, welche über die schwarze Farbe der Nacht triumphiert. Die schwarze Farbe des Tuches stellt also die Untertagearbeit dar.

Links und rechts vom Stehkragen befindet sich ein in 9 Zacken geformter Pelerinkragen. Dieser reicht von den Schultern bis zum Rücken und er diente als Schutz gegen herabfallendes Gestein im Untertagebau. Des Weiteren dient die Schirmähnliche Form des Bergkittels als Abweisung für das herabtropfende Wasser.  Die oben genannten 9 Zacken symbolisieren die 9 Jahre, welche die Heilige Barbara im Turm gefangen genommen war.

 

Theodor Körner (Schriftsteller) im Bergkittel, als Student der Bergakademie Freiberg